Gedenkbuch für das Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg (1907 – 1942)

Herz, Selma

Vorname Selma
Nachname Herz
Geburtsdatum 16.11.1896
Geburtsort/Wohnort Gaulsheim Kreis Bingen
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ 29.11.1919-29.01.1920
Abgemeldet nach Frankfurt am Main
Beruf Dienstmagd
Deportation/Flucht <p>Sie emigrierte in die USA.</p>
Sterbedatum und -ort 1940er Jahre, USA

Selma Herz wurde am 16.11.1896 in Gaulsheim Kreis Bingen geboren. Sie wird in den Ab- und Anmeldungen der Gaulsheimer Einwohner als Dienstmagd geführt. Die Familie Herz besaß ein Haus in Gaulsheim an der Ecke Mainzerstraße/Ockenheimerstraße. Ihr Vater führte einen kleinen Kolonialwarenladen. Zur Familie gehörten vier Töchter.

Die älteste Tochter war Selma Herz. Sie befand sich von 29.11.1919 bis 29.1.1920 im Heim 'Isenburg'. Sie wurde nach Frankfurt am Main abgemeldet, ging jedoch zurück nach Gaulsheim, wo sie sich am 29.1.1920 wieder anmeldete. 

Selma Herz hatte eine uneheliche Tochter, Rose, die am 3.10.1920 in Gaulsheim geboren wurde. Selma Herz emigrierte am 16.9.1926 nach Brooklyn, USA. Offensichtlich holte sie ein Jahr später ihre Tochter zu sich, da für den 5.5.1927 ein Wegzug von Rose Herz nach Nordamerika festgehalten wurde. In den 1940er Jahren verstarb Selma Herz in den USA.

Die zweite Tochter der Familie Herz, Hedwig, wurde am 19.11.1898 geboren. Sie war Erzieherin und später mit einm nichtjüdischen Juristen verheiratet. Sie hat sich nach dem Erlass der Rassegesetze von 1935, die die 'arischen' Ehepartnerinnen und Ehepartner aufforderte, sich von ihren jüdischen Partnerninnen und Partnern zu trennen, erhängt. Die Ehe war kinderlos. 

Am 20. 9.1900 wurde Lili Herz geboren. Am 5.9.1926 zog sie nach Mainz, wo sie als Lageristin in einer Schuhfabrik arbeitete. Sie wohnte in der Adam-Karillon-Straße 14 1/10. Am 20.3.1942 wurde sie mit der Nummer 674 der Deportationsliste nach Piaski-Lublin deportiert.

Die jüngste Tochter der Familie Herz, Rosa, die am 20.10.1903 geboren wurde, meldete sich im Juli 1920 nach Bad Nauheim ab. Sie emigrierte nach New York und war die einzige der Geschwister, die das Ende de Zweiten Weltkriegs miterlebte.

Quelle: Stadtarchiv Neu-Isenburg; diese Biografie konnte durch Unterstützung von Frau Beate Goetz des 'Arbeitskreises Jüdisches Bingen' vervollständigt werden

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