Gedenkbuch für das Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg (1907 – 1942)

Becker, Luise

Vorname Luise
Nachname Becker
Geburtsdatum 28.07.1918
Geburtsort/Wohnort Stammheim / div. Wohnorte, zuletzt ab Sept. 1937 Frankfurt am Main
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ 07.07.1938 - 27.07.1938
Abgemeldet nach Frankfurt am Main
Beruf Praktikantin
Deportation/Flucht Möglicherweise geflohen 1940 nach Palästina
Sterbedatum und -ort -

Luise Becker wurde 1918 geboren. Kurz vor ihrem 20. Geburtstag kam sie im Sommer 1938 nach Neu-Isenburg, um dort ein einjähriges hauswirtschaftliches Praktikum zu absolvieren. Anschließend kehrte sie nach Frankfurt zurück. Im Juli 1940 lebte sie im Jüdischen Altersheim in der Frankfurter Rechneigrabenstr. 18/20, wo sei als Haushaltsgehilfin arbeitete.

 

Im Sommer 1939 versuchte Luise Becker, nach London zu fliehen. Der Antrag auf Mitnahme von Umzugsgut wurde zwar am 7. September genehmigt, aber die Ausreise scheiterte infolge des Kriegsbeginns. Im Sommer 1940 erhielt Luise Becker eine Gelegenheit zur Flucht nach Palästina, organisiert von der Jewish Agency for Palestine. Da Luise erst wenige Tage vor dem Transport von dieser Chance zur Flucht erfuhr, konnte sie nicht mehr alle erforderlichen Papiere beibringen. Mit Unterstützung ihres Vaters, der in aller Eile bei der Devisenstelle Frankfurt die schon 1939 fertiggestellten Listen des Umzugsgutes einreichte, und des Palästina-Amtes Berlin, Zweigstelle Frankfurt am Main, erhielt Luise Becker jedoch am 20. Juli die erforderliche Genehmigung. Ob ihr die Flucht noch gelang, ist unbekannt.

 

Luises Vater, Sally Becker, geboren am 3. Juni 1880 in Bönstadt, wurde am 11./12. November 1941 von Frankfurt in das Ghetto Minsk deportiert.

 

Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

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