Vorname | Bertha |
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Nachname | Hirsch |
Geburtsdatum | 23.03.1906 |
Geburtsort/Wohnort | Idar-Oberstein |
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ | 04.05.1927 - 30.09.1937 |
Abgemeldet nach | - |
Beruf | Hausgehilfin |
Deportation/Flucht | Deportiert am 25.03.1942 von Darmstadt in das Ghetto Piaski |
Sterbedatum und -ort | Vermutlich 1942 Vernichtungslager Sobibór |
Bertha Hirsch wurde am 23.03.1906 in Idar-Oberstein geboren. Sie hatte zwei Schwestern und einen Bruder. Ihr Vater, Julius Hirsch, fiel 1917 im Ersten Weltkrieg, die Mutter, Klara Hirsch, geborene Isak, starb 1927. Nach dem Tod der Mutter lebte die 21-jährige Bertha 10 Jahre lang im Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg. Sie arbeitete dort als Hausangestellte.
Am 27. Januar 1937 wurde Bertha Hirsch im Stadtkrankenhaus Offenbach wegen angeblichen angeborenen Schwachsinns zwangsweise sterilisiert. Grundlage der Zwangsmaßnahme war ein Beschluss des Erbgesundheitsgerichts Offenbach vom 15. Oktober 1936, der sich auf ein amtsärztliches Gutachten des staatlichen Gesundheitsamtes Offenbach sowie Stellungnahmen aus dem Polizeiamt Neu-Isenburg und des Bürgermeisters von Idar-Oberstein stützte. Der Hausarzt des Heims „Isenburg“ und die Heimleiterin, Helene Krämer, hatten der amtlichen Diagnose widersprochen und sich gegen den Eingriff ausgesprochen.
Wo sich Bertha Hirsch danach aufhielt, ist nicht bekannt. Ihre letzte Adresse lautete: Darmstadt, Alicenstraße 20. Am 25. März 1942 wurde Bertha Hirsch von Darmstadt aus in das Ghetto Piaski im Raum Lublin deportiert. Von dort aus wurde sie wahrscheinlich noch im selben Jahr in das Vernichtungslager Sobibór verschleppt und ermordet.
Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Hessisches Staatsarchiv Darmstadt; Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945