Stadt Neu Isenburg

Namen

Hartogsohn, Mathilde

VornameMathilde
NachnameHartogsohn
Geburtsdatum03.12.1916
Geburtsort/WohnortEmden
Aufenthalt im Heim „Isenburg“24.03.1937 - 24.06.1937
Abgemeldet nachFrankfurt am Main
BerufSchülerin/Praktikantin
Deportation/Flucht

Deportiert am 29.09.1943 von Amsterdam in das Durchgangslager Westerbork, am 05.04.1944 in das Ghetto Theresienstadt, am 18.05.1944 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, am 07.07.1944 in das Konzentrationslager Christianstadt, am 06.04.1945 in das Konzentrationslager Bergen-Belsen

Überlebende

Sterbedatum und -ort-

Mathilde Hartogsohn lebte im Frühjahr 1937 im Alter von 20 Jahren drei Monate lang im Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg. Sie war die Tochter von Hermann Hartogsohn und seiner Ehefrau Clara, geborene Elbe.  Nach dem Realschulabschluss ließ sich Mathilde in einem der von der Familie Rothschild gestifteten Hospitäler in Frankfurt am Main zur Rötenlaborantin und Masseurin ausbilden.

Vermutlich kurz vor Kriegsbeginn floh Mathilde Hartogsohn aus Deutschland in die Niederlande. Dort heiratete sie am 27. Februar 1941 in Amsterdam Otto Steinmann. Nach dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf das neutrale Land geriet Mathilde Steinmann in die Fänge der Gestapo. Zusammen mit ihrem Ehemann wurde sie am 29. September 1943 in das Durchgangslager Westerbork verschleppt. Damit begann für sie eine Odyssee durch verschiedene nationalsozialistische Konzentrationslager. Im April 1944 wurde sie in das Durchgangs- und Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, von dort am 18. Mai 1944 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz.

Mathilde Steinmann gehörte sie zu einer Gruppe von 500 Frauen, die im Juli 1944 aus dem Lager Auschwitz in das neu errichtete Außenlager des KZ Groß-Rosen westlich von Christianstadt (Krzystkowice) in der Niederlausitz verlegt wurden. Die Frauen mussten dort für die GmbH zur Verwertung chemischer Erzeugnisse sowie die Munitionsfabrik Ulme der Deutschen Dynamit Aktiengesellschaft (vormals Alfred Nobel & Co.) Zwangsarbeit leisten.

Als die Rote Armee im Frühjahr 1945 immer weiter nach Westen vordrang, räumten die Nationalsozialisten das Lager Christianstadt und schickten die Frauen auf den Todesmarsch. Am 6. April 1945 erreichte die Gruppe das Konzentrationslager Bergen-Belsen, wo Mathilde Steinmann nach anderthalb Jahren der KZ-Haft am 15. April 1945 befreit wurde. Ihr Ehemann starb am 24. März 1945 im Außenlager Schwarzheide des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg heiratete Mathilde Godfried Bolle. Das Ehepaar lebte in Amsterdam.

Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden; http://www.sjoa-drenthe.nl

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