Stadt Neu Isenburg

Namen

Kusel (Kußel), Rosa Ilse

VornameRosa Ilse
NachnameKusel (Kußel)
Geburtsdatum04.04.1937
Geburtsort/WohnortFrankfurt am Main/Pirmasens, Berlin
Aufenthalt im Heim „Isenburg“19.04.1937 - 21.06.1937, von Frankfurt am Main zugezogen, abgemeldet nach Pirmasens 16./18.08.1941 - 27.02.1942, von Berlin, Schönhauser Str. 58 zugezogen
Abgemeldet nachBerlin, Fehrbelliner Str. 92, Letzte Adresse: Berlin, Schönhauser Allee 162 (Auerbach?sche Waisenanstalt)
Beruf-
Deportation/Flucht

Deportiert am 29.11.1942 von Berlin in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz

Sterbedatum und -ort-

Ilse Rose Kusel wurde am 4. April 1937 in Frankfurt am Main geboren. Kurz nach ihrer Geburt, am 19. April 1937, gab ihre Mutter, die berufslose Betty Kusel, Ilse für einige Wochen in die Obhut des Heims „Isenburg“. Am 21. Juni nahm sie das Kind jedoch wieder zu sich. Beide lebten zusammen mit Bettys Schwester Paula in Pirmasens in der Häfnergasse 12 im Haushalt von Ilses Großmutter, der Witwe Rosa Kusel, geborene Hirsch.

1939/40 zog die Familie nach Halle. Sie wurde wahrscheinlich aus ihrem grenznahen Heimatort Pirmasens vertrieben. Ob die kleine Ilse in Halle bei ihrer Familie bleiben durfte oder in einer Kindereinrichtung untergebracht war, ist ungeklärt. Rosa, Paula und Betty lebten im Jüdischen Altersheim in der Boelckestr. 24, das als Ghettohaus benutzt wurde und wo sie unter menschenunwürdigen räumlichen und hygienischen Umständen zusammengepfercht leben mussten. Später waren Rosa und ihre Tochter Paula unter der Adresse Großer Berlin 8 gemeldet. Dort war in der ehemaligen "kleinen Synagoge“ ein Alten- und Siechenheim untergebracht. Betty Kusel wurde am 27.02.1940 nach Berlin verbracht, vermutlich um dort Zwangsarbeit zu leisten.

Mitte August 1941 wurde Ilse Rose erneut für ein halbes Jahr in das Neu-Isenburger Heim des Jüdischen Frauenbundes aufgenommen. Als die Einrichtung im Frühjahr 1942 aufgelöst wurde, wurde sie nach Berlin in das Jüdische Kinderheim Fehrbelliner Str. 92 verlegt. Ihre letzte Lebensstation vor der Deportation war die  Auerbach’sche Waisenanstalt in Berlin, Schönhauser Allee 162. Ob sie in Berlin ihre Mutter noch einmal wiedergesehen hat, ist nicht bekannt.

Am 19. Oktober 1942 wurde das Waisenhaus in der Schönhauser Allee geräumt. Wo sich Ilse danach aufhielt, ist nicht bekannt. Die Fünfjährige wurde am 29. November 1942 mit 35 anderen Kindern aus der Auerbach'schen Waisenanstalt von Berlin aus in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort vermutlich gleich nach der Ankunft ermordet.

Ilses Mutter Betty war bereits am 28. März 1942 von Berlin aus in das Ghetto Piaski deportiert worden, wo sich ihre Spur verliert.  Ihre Tante Paula und und ihre Großmutter Rosa wurden am 1. Juni 1942 von Halle aus in das Vernichtungslager Sobibor verschleppt und dort am 3. Juni ermordet.

Diese Biographie konnte mit Hilfe von Daniel Hirsch vervollständigt werden.

Weitere Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg, Standesamt Frankfurt am Main; Auschwitz Museum Archive (Transportliste), Gedenkbuch Berlins der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945

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