Vorname | Henny (Henni, Hanni) |
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Nachname | Oppenheimer |
Geburtsdatum | 30.12.1935 |
Geburtsort/Wohnort | Frankfurt am Main/Neu-Isenburg |
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ | 02.04.1936 - 16.02.1942 |
Abgemeldet nach | 26.02.1942 nach Berlin |
Beruf | - |
Deportation/Flucht | Deportiert am 02.03.1943 von Berlin in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz |
Sterbedatum und -ort | - |
Henny Oppenheimer war die Tochter der ebenfalls in diesem Gedenkbuch verzeichneten Martha Oppenheimer. Sie kam am 30. Dezember 1935 im Israelitischen Krankenhaus in Frankfurt, Gagernstraßer 36, zur Welt. Nach der Geburt lebte sie ein Jahr lang zusammen mit ihrer Mutter Martha im Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg. Henny ist zwar in den Listen des Heims erst ab dem 2. April 1936 verzeichnet, da ihre Mutter jedoch nachweislich nach der Geburt in der Einrichtung untergebracht war, ist davon auszugehen, dass das Mädchen zusammen mit seiner Mutter in der Obhut des Heims „Isenburg“ war.
Anfang März 1937 zog Martha Oppenheimer nach Frankfurt am Main, wo sie in der Versorgungsanstalt für Israeliten, einem Altersheim, eine Stelle als Hausangestellte annahm. Henny blieb in Neu-Isenburg, hatte aber weiterhin Kontakt zu ihrer Mutter, die sich neben dem Offenbacher Kreisjugendamt an den Unterhaltskosten beteiligte. 1941 wurde die Vormundschaft auf die Jüdische Gemeinde Frankfurt übertragen, die nun aus Wohlfahrtsmitteln für die Unterbringungskosten aufkommen musste. Zu diesem Zeitpunkt wurde Martha Oppenheimer nach Berlin abgemeldet, wo sie wahrscheinlich Zwangsarbeit leisten musste.
Im Zuge der Auflösung des Heims „Isenburg“ wurde Henny am 26. Februar 1942 nach Berlin in ein Jüdisches Kinderheim verlegt. In den Akten sind unterschiedliche Einrichtungen genannt: das Kinderheim in der Fehrbelliner Str. 92 und das Kinderheim in der Moltkestraße 8. Hennys letzte Adresse in Berlin lautete Berlin-Mitte, Holzmarktstraße 66. Möglicherweise war dies ein Ghettohaus, in dem Henny zusammen mit ihrer Mutter lebte. Martha Oppenheimer hatte in Berlin geheiratet und trug den Nachnamen Martczak.
Die siebenjährige Henny Oppenheimer wurde am 2. März 1943 zusammen mit ihrer Mutter in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Vermutlich wurde Henny Oppenheimer unmittelbar nach ihrer Ankunft in Auschwitz ermordet.
Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Hessisches Haupstaatsarchiv Wiesbaden; Hessisches Staatsarchiv Darmstadt; www..landjudentum-unterfranken.de/datenbank; Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945