Vorname | Tana |
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Nachname | Löwengart |
Geburtsdatum | 16.10.1938 |
Geburtsort/Wohnort | Frankfurt am Main, Gagernstr. 36 |
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ | 28.10.1938 - 04.02.1941 |
Abgemeldet nach | München Antonienheim |
Beruf | - |
Deportation/Flucht | Deportiert am 20.11.1941 von München in das Ghetto Kaunas |
Sterbedatum und -ort | Ghetto Kaunas, 25.11.1941 |
Tana Löwengart, war die Tochter der ebenfalls in diesem Gedenkbuch verzeichneten Auguste (Gustchen) Friedmann, geborene Löwengart.
Tana wurde am 16. Oktober 1938 in Frankfurt im Israelitischen Krankenhaus in der Gagernstraße 36 geboren. Nach der Geburt blieb sie zweieinhalb Jahre in der Obhut des Heims „Isenburg“. Im Februar 1941 wurde Tana nach München in das Kinderheim der Israelitischen Jugendhilfe e. V., Antonienstraße 7, verlegt. Nach einem Schreiben ihres Frankfurter Vormunds vom 5. Juni 1941 an das Amtsgericht Frankfurt entsprach die Verlegung dem Wunsch der Mutter, die ihre Tochter in ihrer Nähe haben wollte.
Das Heim in der Münchner Antonienstraße war 1926 eröffnet worden. Es betreute ursprünglich Waisen und Kinder aus sozial schwachen Familien bis zu ihrem 14. Lebensjahr. Während der NS-Zeit brachten zunehmend auch solche Eltern ihre Kinder hier unter, die hofften, die Kinder so schützen zu können. Einige Kinder wurden tatsächlich in Kindertransporten nach England gerettet. Am 7. April 1942 wurde das Heim zwangsweise geschlossen.
Tana Löwengart wurde schon am 20. November 1941 zusammen mit 19 anderen Kindern aus dem Antonienheim und vier Betreuerinnen in dem ersten großen Transport aus München deportiert. Als Zielort war das Ghetto Riga vorgesehen, der Zug wurde jedoch nach Kaunas im besetzten Litauen umgeleitet, weil das Ghetto in Riga überfüllt war. Im selben Transport wurde auch Tanas Mutter, Gustchen Friedmann, deportiert. Die Verschleppten wurden kurz nach der Ankunft in Kaunas am 25. November 1941 ermordet (Gottwaldt/Schulle, S. 104 ff.).
Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden; Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945; Yad Vashem, The Central Database of Shoah Victims' Names; Wolfgang Scheffler/Diana Schulle(Bearb.): Buch der Erinnerung. Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden