Vorname | Käthe (Katharina) |
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Nachname | Preis |
Geburtsdatum | 11.06.1913 |
Geburtsort/Wohnort | Saarbrücken/ Kaiserslautern, von Kerststr. 22 zugezogen |
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ | 04.11.1938 - 01.04.1940 |
Abgemeldet nach | Kaiserslautern, Steinstr. 30 |
Beruf | Schülerin |
Deportation/Flucht | Deportiert am 22.10.1940 von Baden-Baden in das Internierungslager Gurs, später nach Lager Rivesaltes, am 14.08.1942 über das Sammellager Drancy in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz |
Sterbedatum und -ort | Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz |
Käthe Preis war 24 Jahre alt, als sie wenige Tage vor dem Pogrom im November 1938 in das Heim des Jüdischen Frauenbundes nach Neu-Isenburg kam. Sie ist in den Listen über die Heimbewohnerinnen als Schülerin verzeichnet, absolvierte demnach in der Einrichtung eine Ausbildung oder ein Praktikum.
Käthe Preis war die Tochter von Alexander Preis (geb. 3. April 1883 in Kaiserslautern) und seiner Ehefrau Betty, geborene Dreyfuss (geb. 24. November 1882). Käthe und ihre Zwillingsschwester Ruth kamen am 11. Juni 1913 in Saarbrücken zur Welt. Kurz nach der Geburt der beiden Mädchen zog die Familie am 1. Juli 1913 nach Kaiserlautern, in die Geburtsstadt des Vaters. Die Familie wohnte bis 1936 in der Glockenstraße 43, wo Alexander Preis einen Tabak- und Spirituosengroßhandel führte. Danach musste die Familie Preis mehrmals die Wohnung wechseln, die Eltern wohnten zuletzt in der Steinstraße 30. Dorthin wurde auch Käthe Preis abgemeldet, als sie zum 1. April 1940 das Heim "Isenburg" verließ. Sie hielt sich jedoch im Herbst 1940 in Baden-Baden auf.
Käthe, ihre Eltern und ihre Schwester wurden in der Massendeportation der badischen Juden im Oktober 1940 in das südfranzösische Internierungslager Gurs (Basse-Pyrénées) verschleppt - Alexander und Betty Preis von Kaiserslautern aus, Ruth aus Mannheim und Käthe aus Baden-Baden. Im Lager Gurs mussten sie in größter Enge und unter primitivsten Bedingungen leben. Alexander Preis starb ein Jahr nach der Ankunft am 5. Oktober 1941 im Alter von 59 Jahren. Die weiblichen Familienmitglieder wurden weiter in das Lager Rivesaltes (Pyrénées-Orientales) verschleppt.
Am 14. August 1942 wurde Käthe Preis zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester über das Sammellager Drancy bei Paris in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dort wurden die drei Frauen ermordet. Käthe Preis und ihre Schwester waren zum Zeitpunkt ihrer Ankunft in Auschwitz 29 Jahre, Betty Preis war 60 Jahre alt.
Der Gedenkbucheintrag konnte mit Hilfe von Wolfgang Halter, Kaiserslautern, ergänzt werden.
Weitere Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945; Mémorial: Mémorial de la Shoah. Musée, Centre de documentation juive contemporaire