Vorname | Inge Julie |
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Nachname | Rosenbaum |
Geburtsdatum | 02.10.1920 (02.01.1920) |
Geburtsort/Wohnort | Detmold/u.a. Düsseldorf, Brüssel, Frankfurt, München, Hamburg |
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ | 13.02.1937 - 16.08.1937, 18.07.1939 - 20.11.1939 |
Abgemeldet nach | Detmold |
Beruf | Hausgehilfin |
Deportation/Flucht | Deportiert am 31.03.1942 von Bielefeld in das Ghetto Warschau |
Sterbedatum und -ort | - |
Inge Julie Rosenbaum war die Mutter des ebenfalls in diesem Gedenkbuch verzeichneten Dan Rosenbaum. Sie hielt sich 1937 und 1939 jeweils einige Monate lang im Neu-Isenburger Heim des Jüdischen Frauenbundes auf.
Inge Julie kam 1920 in Detmold zur Welt. Zusammen mit ihren Eltern, Walter und Frieda Rosenbaum (geb. Meyer), und ihrem neun Jahre jüngeren Bruder Heinz wohnte sie bis 1931 in der Detmolder Gartenstraße 17. Bis Ende des Jahres 1930 besuchte sie das Detmolder Lyzeum.
Ab 1931 lebte Inge Julie an vielen verschiedenen Orten, u.a. in Brüssel, Düsseldorf und Frankfurt am Main, bevor sie im Februar 1937 im Alter von 16 Jahren in das Heim des Jüdischen Frauenbundes aufgenommen wurde. In den Heimunterlagen wird sie als Haushaltshilfe geführt. Während ihres Aufenthalts in Neu-Isenburg war Inge Julie in Frankfurt am Main in der Seilerstraße 36 gemeldet. Als sie das Heim „Isenburg“ nach sechs Monaten wieder verließ, zog sie nach München. Anfang des Jahres 1938 lebte sie vorübergehend noch einmal in ihrem Elternhaus in Detmold. Um diese Zeit starb ihr Vater in der Heil- und Pflegeanstalt Lindenhaus (Schloss Brake).
Wenige Tage vor Walter Rosenbaums Tod zog Inge Julie nach Hamburg. Dort wurde Mitte Juni 1939 ihr Sohn Dan geboren. Als der Junge einen Monat alt war, suchte Inge Julie mit ihm erneut Schutz und Arbeit im Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg. Nach vier Monaten kehrte sie nach Detmold zurück, den kleinen Dan ließ sie in der Obhut des Heims.
Ab 20. November 1939 lebte Inge Julie für einige Monate bei ihrer Mutter in Detmold, die damals in stark beengten Verhältnoissen in der Sachsenstraße 25 in einem Ghettohaus wohnte. Frieda Rosenbaum war verarmt und auf Fürsorgeleistungen angewiesen. 1938 hatte sie noch einen Englischkurs belegt, sich also vermutlich mit Auswanderungsplänen getragen, die sie aber nie verwirklichen konnte (Archiv des Landesverbands der Synagogengemeinden im Land Lippe). Ende Februar 1940 meldete sich Inge Julie nach Bielefeld ab, wo sie im Jüdischen Altersheim, Stapenhorststraße 35, als Hausangestellte Unterkunft und Arbeit fand.
Am 31. März 1942 wurde die 21-jährige Inge Julie Rosenbaum zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Sohn und ihrem Bruder von Bielefeld aus in das Ghetto Warschau deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.
Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Jüdisches Museum Frankfurt am Main