Stadt Neu Isenburg

Namen

Strauß, Rosa

VornameRosa
NachnameStrauß
Geburtsdatum14.03.1898
Geburtsort/WohnortMiehlen/von Mannheim zugezogen
Aufenthalt im Heim „Isenburg“24.10.1924 - 19.03.1942
Abgemeldet nachDarmstadt, letzte Adresse: Eschollbrückerstr. 4 1/2
BerufHausangestellte
Deportation/Flucht

Deportiert am 30.09.1942 von Darmstadt, vermutlich in das Vernichtungslager Treblinka

Sterbedatum und -ort-

Die herzkranke und geistig behinderte Rosa Strauß arbeitete ab 1924 im Neu-Isenburger Heim des Jüdischen Frauenbundes als Haushaltshilfe. Helene Krämer, die Heimleiterin, beurteilte sie 1939 in einem Gutachten als „schwachsinnig und nicht in der Lage, auf sich selber gestellt im Leben zu bestehen“, aber auch als „fleißige, ... unter Anleitung brauchbare Arbeiterin“.

Rosa Strauß stammte aus Miehlen in der Nähe von St. Goarshausen. Sie hatte zwei Brüder, von denen der eine als Kleinkind starb, der andere 1916 im Ersten Weltkrieg fiel. Nach der Entlassung aus der Volksschule lebte Rosa eine Reihe von Jahren bei einem Verwandten in Griesheim bei Darmstadt. Danach wohnte und arbeitete sie für zwei Jahre in einem Haushalt in Mannheim. Anfang des Jahres 1924, im Alter von etwa 26 Jahren, wurde Rosa Strauß schwanger und deshalb im Oktober desselben Jahres in die Obhut des Heims „Isenburg“ gegeben. Sie brachte einen Sohn zur Welt, der jedoch wenige Monate nach der Geburt starb.

Rosa Strauß blieb bis zur erzwungenen Auflösung der Einrichtung im Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg. Am 19. März wurde sie zusammen mit der letzten Heimleiterin, Sophie Sondhelm, nach Darmstadt gebracht, wo sie noch ein halbes Jahr im Jüdischen Altersheim in der Eschollbrücker Straße 4 ½ lebte. Dieses Altersheim war zu diesem Zeitpunkt ein Sammelpunkt für Menschen, die später von Darmstadt aus deportiert wurden.

Rosa Strauß wurde am 30. September 1942 zusammen mit Sophie Sondhelm, acht weiteren Frauen und Kindern aus dem Heim „Isenburg“ sowie den Neu-Isenburger Familien Cahn/Schott und Schlamm vermutlich in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und dort ermordet.

Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Gedenkbuch des Bundesarchivs - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945; Hessisches Staatsarchiv Darmstadt; Die Deportationslisten. Veröffentlichung der Namenslisten der 1942/43 aus dem ehem. Volksstaat Hessen deportierten Juden, Initiative "Gedenkort Güterbahnhof Darmstadt"

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