Vorname | Johanna |
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Nachname | Wolf |
Geburtsdatum | 12.07.1923 |
Geburtsort/Wohnort | Wiesbaden / Frankfurt am Main und Wiesbaden |
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ | 30.10.1936 - 28.04.1938 |
Abgemeldet nach | Frankfurt |
Beruf | - |
Deportation/Flucht | Deportiert am 11.06.1942 von Frankfurt am Main möglicherweise über das Ghetto Izbica in das Vernichtungslager Sobibór |
Sterbedatum und -ort | Juni 1942, Vernichtungslager Sobibór |
Johanna Wolf war 13 Jahre alt, als sie in die Obhut des Heims „Isenburg“ gegeben wurde. Ihre Mutter, Alice Wolf, geb. Heymann, war einen Tag nach der Geburt ihrer Tochter gestorben. Als am 24. März 1937 auch Johannas Vater, Arnold Wolf, starb, wurde Johanna unter die Vormundschaft des Wiesbadener Rechtsanwalts und Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden, Berthold Guthmann, gestellt.
Johanna blieb anderthalb Jahre lang im Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg. Am 28. April 1938 wurde sie nach Frankfurt am Main abgemeldet. Sie lebte dort in der Grünestr. 38, bis sie 1939 zurück nach Wiesbaden zog. Ihre Wiesbadener Adresse war zunächst Grillparzer Str. 9, ab 2. Januar 1940 Hallgartenstr. 6.
Johanna lebte von dem Vermögen, das ihr ihre Großmutter und ihr Vater vererbt hatten. Nach dem Pogrom vom November 1938 raubten die NS-Machthaber das junge Mädchen systematisch aus. Ab 1. Oktober 1941 musste sie Zwangsarbeit als Hilfsarbeiterin bei der Reichsbahn im Betriebswagenwerk Wiesbaden leisten.
Johanna Wolf wurde am 10. Juni 1942 zwangsweise nach Frankfurt gebracht. Von dort wurde sie einen Tag später in den Bezirk Lublin deportiert und vermutlich im Vernichtungslager Sobibór ermordet.
Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden; Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945