Stadt Neu Isenburg

Namen

Breidenbach, Gerda Anna

VornameGerda Anna
NachnameBreidenbach
Geburtsdatum24.06.1923
Geburtsort/WohnortFrankfurt am Main
Aufenthalt im Heim „Isenburg“01.04.1940 - 01.10.1940
Abgemeldet nachFrankfurt am Main
BerufSchülerin der Säuglings- und Kinderpflege
Deportation/Flucht

Deportiert am 15.09.1942 in das Ghetto Theresienstadt

Sterbedatum und -ortMöglicherweise 1943, Ghetto Theresienstadt

Gerda Breidenbach wurde am 24. Juni 1923 in Frankfurt am Main geboren und lebte dort mit ihrer Schwester bei ihren Eltern, Louis Breidenbach, geboren am 24. Dezember 1878 in Rimbach, und Ida Breidenbach, geborene Stern, geboren am 14. August 1891 in Angenrod . Die Familie lebte am Dominikanerplatz 16, nach der Volkszählung von 1939 war sie am Bornheimer Landwehr 85 in einem Jüdischen Schwesternhaus gemeldet.

Gerda besuchte in Frankfurt die Jüdische Volksschule. Nach dem Schulabschluss machte sie eine Ausbildung zur Säuglings- und Kinderpflegerin. Im Rahmen dieser Ausbildung arbeitete sie ab dem 1. April 1940 ein halbes Jahr lang im Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg. Sie war offenbar eine vielversprechende Schülerin, denn sowohl die Leiterin des privaten Jüdischen Kindergartens, in der sie nach dem Schulabschluss ihre Ausbildung begann, als auch Helene Krämer, die 1940 das Heim „Isenburg“ leitete, stellten ihr gute Zeugnisse aus. Helene Krämer bescheinigte Gerda Breidenbach am 1. Oktober 1940:

„Fräulein Gerda Breidenbach war vom 1. April bis 1. Oktober 1940 im Heim Neu-Isenburg der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zur Erlernung der Säuglings- und Kinderpflege. Sie hat alle ihre Obliegenheiten mit Fleiß und Gewissenhaftigkeit erledigt und hat in der persönlichen Betreuung der Kinder viel Verständnis gezeigt. Fräulein Breidenbach hat auch Anleitung in der Zubereitung der Säuglingsnahrung erhalten und hat sich auch hier als anstellig erwiesen.“

Nach dem Praktikum in Neu-Isenburg kehrte Gerda Breidenbach nach Frankfurt zurück. Ihre letzte Adresse war das Kinderheim des Vereins Weibliche Fürsorge in der Hans-Thoma-Str. 24. Gerda Breidenbach wurde vermutlich am 15. September 1942 mit den Kindern, die im Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge lebten, in das Ghetto Theresienstadt deportiert (www.juedische-pflegegeschichte.de). Nach Aussagen eines überlebenden Cousins starb Gerda dort 1943. Ihre überlebende Schwester gab nach dem Zweiten Weltkrieg an, Gerda sei 1942 mit unbekanntem Ziel verschleppt worden.

Gerdas Vater wurde am 24. Mai 1942 von Frankfurt in das Ghetto Izbica deportiert, ihre Mutter zu einem unbekannten Zeitpunkt mit unbekanntem Ziel. Gerdas Schwester konnte 1938 nach New York fliehen.

Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden; Jüdisches Museum Frankfurt am Main; Yad Vashem: Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer; https://www.platz-der-vergessenen-kinder.de (Öffnet in einem neuen Tab).

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