Vorname | Charlotte (Lotta) |
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Nachname | Loewi (Loevi) |
Geburtsdatum | 02.09.1923 |
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ | 03.11.1935 - 29.03.1936 |
Abgemeldet nach | Frankfurt am Main |
Deportation/Flucht | Deportiert 1942 von Frankfurt am Main vermutlich in das Ghetto Theresienstadt |
Sterbedatum und -ort | Vermutlich Ghetto Theresienstadt |
Charlotte Loewi wuchs zusammen mit einem jüngeren Bruder und einer älteren Schwester in Frankfurt bei ihren Eltern, Josua und Paula Loewi, geborene Krieger, auf. Ob Paula Charlottes Mutter war, ist ungewiss. Charlottes Bruder bezeichnete sie nach Kriegsende als seine Stiefmutter.
Nach Aussage des Bruders betrieb der Vater einen Handel mit Kürschnereiprodukten. Er kaufte Felle und verkaufte sie zur Verarbeitung an Kürschner. Der Familie ging es wirtschaftlich offenbar gut, denn sie konnte zwei Hausangestellte beschäftigen. Aus welchem Grund Charlotte als Zwölfjährige von Anfang November 1935 bis Ende März 1936 im Heim des Jüdischen Frauenbundes war, ist nicht überliefert. Nach ihrem Aufenthalt in Neu-Isenburg kehrte sie nach Frankfurt zurück.
Charlotte und ihre Schwester besuchten in Frankfurt die Jüdische Volksschule im Röderbergweg 29, Charlotte von 1929 bis 1937. Nach dem Schulabschluss arbeiteten beide Mädchen als Büro-Praktikantinnen und bildeten sich in Abendkursen fort. Nach dem Pogrom im November 1938 verloren sie ihre Arbeit und die Fortbildungsmöglichkeit.
Von der fünfköpfigen Familie überlebte nur Charlottes Bruder die Shoah. Er floh 1939/40 über Österreich nach Palästina. Der Vater wurde in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt, wo er am 20. Februar 1940 starb. Paula Loewi, wurde in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert und dort ermordet.
Das Schicksal von Charlotte und ihrer Schwester konnte nicht aufgeklärt werden. Nach Angaben des Bruders wurden beide 1942 nach Theresienstadt deportiert und kamen dort um.
Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden