Vorname | Käthe Klara |
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Nachname | Sitzmann |
Geburtsdatum | 20.10.1919 |
Geburtsort/Wohnort | Unterriedenberg/ab 1936 Frankfurt am Main/1939 Rüdesheim am Rhein |
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ | Lt. Meldeliste zwischen 01.04.1938 u. 30.06.1938 zugezogen - 30.08.1938 |
Abgemeldet nach | Frankfurt am Main |
Beruf | - |
Deportation/Flucht | Geflohen 1939 nach England |
Sterbedatum und -ort | 11.01.2004/Wooburn (Buckinghamshire) |
Käthe Klara Sitzmann (Rufname Klara) ist die Mutter von Peter Sitzmann und die Schwester von Irene Sitzmann, die ebenfalls in diesem Gedenkbuch verzeichnet sind. Käthe Klara kam im Oktober 1919 in Unterriedenberg zur Welt. Ihr Vater war der Kaufmann Isidor Sitzmann, ihre Mutter Betty Sitzmann, geborene Hirschberger. Klara hatte zwei jüngere Schwestern, die um ein Jahr jüngere Irene und die 1926 geborene Lidia .
Der Vater betrieb in Unterriedenberg ein Manufakturwarengeschäft sowie einen Hausierhandel, in dem auch die Mutter mitarbeitete. Die Familie war wohlhabend. Sie bewohnte eine Sechs-Zimmer-Wohnung und konnte eine Hausangestellte beschäftigen. Bis 1933 schien die Familie in Unterriedenberg gut integriert zu sein. Dann aber schlug ihr zunehmend Feindschaft entgegen. Während des Novemberpogroms 1938 wurde das Geschäft des Vaters verwüstet und geplündert. Wenige Wochen später musste Isidor Sitzmann sein Unternehmen aufgeben. Die Familie floh nach Frankfurt am Main in den vermeintlichen Schutz der Großstadt und der großen Jüdischen Gemeinde. Ihre letzte Frankfurter Adresse war eine Zwei-Zimmer-Wohnung in der Quinkestr. 7, heute Königswarter Straße.
Klara Sitzmann lebte bereits ab 1936 in Frankfurt am Main. Im Juli Frühsommer 1938 brachte sie im Israelitischen Krankenhaus in Frankfurt am Main, Gagernstraße 36, ihren Sohn Peter zur Welt. Sie lebte mit ihm bis zum 30. August 1938 im Heim „Isenburg“ des Jüdischen Frauenbundes. Danach kehrte sie nach Frankfurt am Main zurück. Peter blieb in Neu-Isenburg zurück. Im Mai 1939 gelang Klara die Flucht nach England. Dort starb sie im Januar 2004.
Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Informationen von Fritz Ostkämper, Jacob-Pins-Gesellschaft, Höxter; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden; https://www.platz-der-vergessenen-kinder.de/mai/frontend/function/file.php?id=71