Stadt Neu Isenburg

Namen

Federlein, Brunhilde ,,Bilha''

VornameBrunhilde ,,Bilha''
NachnameFederlein
Geburtsdatum05.01.1918
Geburtsort/WohnortMünchen / Frankfurt am Main
Aufenthalt im Heim „Isenburg“16.08.1938 - 21.12.1939
Abgemeldet nachFrankfurt am Main
BerufPraktikantin
Deportation/Flucht

Geflohen 1940 nach Palästina

Sterbedatum und -ort-

Brunhilde Federlein kam im Alter von 20 Jahren für 16 Monate als Praktikantin in das Heim des Jüdischen Frauenbundes nach Neu-Isenburg. Hier erlebte sie den Pogrom im November 1938 und den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Im Dezember 1939 kehrte sie nach Frankfurt zu ihrer Mutter und ihrer Schwester zurück.

Brunhilde wurde 1918 in München geboren. Sie hatte einen Bruder und eine Zwillingsschwester, Anny, die gehbehindert war. Die Kinder lebten mit ihrer Mutter, Auguste Federlein, ab 1931 in Frankfurt. Die Mutter war Eigentümerin mehrerer Liegenschaften und Häuser in der Frankfurter Innenstadt und im Frankfurter Ostend. 1938 musste Auguste Federlein allen Grundbesitz verkaufen. Sie lebte mit ihrer Tochter Anny noch einige Zeit in der Gaußstraße zur Untermiete. Die letzte Adresse der beiden Frauen in Frankfurt war das Israelitische Krankenhaus in der Gagernstr. 36.

Schon ab 1935 hatte Auguste Federlein versucht, mit ihren beiden Töchtern nach Palästina auszureisen, was jedoch misslang, weil die nötigen Zertifikate fehlten. Brunhildes Bruder war schon 1933 nach Palästina emigriert. Nach dem Pogrom im November 1938 unternahm Auguste einen erneuten Versuch mit ihren Töchtern aus Deutschland zu entkommen. Die Zollfahndungsstelle Frankfurt am Main stimmte – nach der völligen Ausraubung der Familie - dem Antrag am 23. Februar 1939 zu.

Auguste und Anny Federlein gelang die Flucht aus Deutschland nicht mehr. Beide wurden 1942 von Frankfurt aus deportiert. Brunhilde hatte mehr Glück. Die damals 22-Jährige entkam noch 1940 mit einem Schiff nach Palästina. Brunhilde und ihr Bruder lebten später mit ihren Familien in Israel.

Brunhilde Federlein heiratete in Israel Leo Arie Tannenbaum, der ursprünglich aus Kronach kam. Die beiden lebten in Dvora, Israel.

Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden; Broschüre 'Stolpersteine in Kronach', 2018 (Hinweise dazu von Herrn Horst Weil)

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