Vorname | Paula |
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Nachname | Stern |
Geburtsdatum | 06.05.1933 |
Geburtsort/Wohnort | Frankfurt am Main |
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ | 23.05.1933 - 28.11.1938 |
Abgemeldet nach | Straßburg |
Deportation/Flucht | Geflohen 1938 nach Frankreich, 1944 nach Palästina |
Paula Stern ist Hedwig Sterns die Tochter, Rudolf Ruben Sterns Schwester, die Nichte von Hilda Johanna Heide Stern und die Cousine von Marianne und Irene Stern, die ebenfalls in diesem Gedenkbuch verzeichnet sind.
Paula kam am 6. Mai 1933 im Israelitischen Krankenhaus in Frankfurt am Main, Gagernstraße 36, zur Welt. Zwei Wochen nach ihrer Geburt wurde sie in das Heim „Isenburg“ des Jüdischen Frauenbundes aufgenommen, wo sie zunächst von ihrer Mutter betreut wurde. Bis Ende August 1933 lebten Mutter und Tochter gemeinsam in der Neu-Isenburger Einrichtung. Am 1. September 1933 zog Hedwig Stern nach Frankfurt am Main, wogegen Paula in der Obhut des Heims „Isenburg“ blieb. Ab 1937 lebte dort auch Paulas zwei Jahre jüngerer Bruder Rudolf Ruben. Beide Kinder blieben bis Ende November 1938 in der Einrichtung, mussten also die gewaltsamen Übergriffe und die Zerstörung des Haupthauses während des Novemberpogroms 1938 miterleben. Am 28. November 1938 – Paula war damals fünf Jahre alt - wurden die Geschwister nach Straßburg gebracht. Sie lebten dort in verschiedenen Heimen und wurden nach der Besetzung Frankreichs durch die Deutsche Wehrmacht versteckt gehalten.
Paula Stern konnte nach einer Odyssee über Rivesaltes, Bergerac und Chateau de Magelier schließlich mit Hilfe einer zionistischen Organisation am 14. November 1944 nach Palästina fliehen. Die Elfjährige wusste damals nichts über ihre Herkunft und konnte ihre Identität erst 1961 über eine Suchanzeige in der Zeitung „Aufbau“ erhellen. In Israel heirate Paula, die heute den Vornamen Miryam (Mira) trägt, Herrn Dayan. Das Ehepaar hat einen Sohn. Heute lebt Miryam Dayan in Israel in der Nähe von Haifa.
Der Beitrag wurde von Paula Dayan, geborene Stern, autorisiert und von ihrem Enkel, Roiy Dayan, ergänzt.
Weitere Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden e.V. (Informationen, recherchiert von Lothar Bembenek); Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden; Peter Heckert; http://www.peterheckert.org