Stadt Neu Isenburg

Namen

Perl, Reah

VornameReah
NachnamePerl
Geburtsdatum20.04.1905
Geburtsort/WohnortBunde (Kreis Leer)
Aufenthalt im Heim „Isenburg“In der Liste des Heims vom 01.01.1937 verzeichnet
Abgemeldet nach-
Beruf-
Deportation/Flucht

Geflohen am 01.12.1939 über Frankreich nach Bolivien

Sterbedatum und -ort-

Reah Perl ist nur in einer einzigen Liste verzeichnet, die Auskunft über die  Bewohnerinnen des Heims "Isenburg"  gibt. Danach hielt sich Reah Perl im Januar 1937 im Heim des Jüdischen Frauenbundes auf. Aus welchem Grund sie dort war und wie lange sie blieb, ist nicht überliefert.

Reah Perl stammte aus Bunde in Ostfriesland. Im Geburtsregister der Synagogengemeinde ist ihr Vorname nicht mit Reah, sondern mit Röschen angegeben, dem Vornamen ihrer Großmutter. Ihre Eltern waren der Damenkleiderfabrikant Siegfried Perl, 1873 in Beuthen geboren, und seine Frau Sophie,  geborene Ries, die 1877 in Bunde zur Welt kam.

Der Ausbildungsweg, den Reah beschritt, ist unklar. 1922 meldete sie sich mit der Berufsangabe "Schülerin" für ein halbes Jahr aus Bunde nach Halle an der Saale ab. Später arbeitete sie in verschiedenen deutschen Städten, zunächst als "Haustochter", 1925 als Säuglingsschwester. 1926 verzog sie für knapp neun Jahre nach Amsterdam. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland lebte sie Mainz und Bunde, bevor sie sich im  August 1935 in Wuppertal-Elberfeld anmeldete. Dort blieb sie bis Mai 1936, zog dann nach Frankfurt am Main in die Hermannstraße 4.

Am 9. Februar 1937 heiratete Reah Perl Julius Wetzlar. Kurz vor ihrer Hochzeit hielt sie sich im Neu-Isenburger Heim des Jüdischen Frauenbundes auf. Möglicherweise arbeitete sie dort kurzzeitig als Säuglingsschwester. Das Ehepaar Wetzlar zog in Reahs Wohnung in der Hermannstraße 4. Als letzte Frankfurter Adresse wird in den Akten Schwannenstraße 13 genannt.

Am 12. Januar 1939 meldeten sich Reah und Julius Wetzlar aus Frankfurt ab. Sie flohen über Frankreich nach Bolivien. Reah war dort zuletzt in La Paz im Restaurant Corso gemeldet. Im Juli 1953 beantragte sie die Wiedereinbürgerung nach Deutschland.

Die Biographie konnte mit Hilfe von Herrn Theus Graalmann vervollständigt werden.

Weitere Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

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