Vorname | Gertrud |
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Nachname | Schickl |
Geburtsdatum | 25.11.1918 |
Geburtsort/Wohnort | Frankfurt am Main |
Aufenthalt im Heim „Isenburg“ | 14.06.1936 - 23.12.1936 |
Abgemeldet nach | Frankfurt am Main |
Beruf | - |
Deportation/Flucht | Deportiert am 03.07.1942 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz |
Sterbedatum und -ort | - |
Gertrud Schickl wurde am 25. Oktober 1918 in Frankfurt am Main geboren. Sie wuchs in ihrer Geburtsstadt auf. Ihr Vater, der „gewerblich reisende Kaufmann" Robert Schickl, stammte aus Brüx, (heute Most/Tschechische Republik). Die Mutter Emma Schickl, geborene Binder, stammte aus Karlsruhe. Robert und Emma Schickl heirateten kurz vor Gertruds Geburt am 16. Oktober 1918 in Frankfurt am Main. Sie wohnten in der Wittelsbacher Allee 100.
Gertrud besuchte zunächst eine Frankfurter Volksschule, danach von 1929 bis 1933 die Brüder-Grimm-Schule in ihrer Heimatstadt. Nach späteren Aussagen von Emma Schickl musste Gertrud diese Schule nach der 8. Klasse verlassen, weil sie als Jüdin von den anderen Kindern terrorisiert wurde. Sie begann im Hutsalon Gutmann eine Ausbildung zur Modistin. Als der Betrieb des jüdischen Unternehmers Gutmann unter dem Druck des nationalsozialistischen Regimes aufgeben musste, musste Gertrud ihre Lehre abbrechen.
Im Alter von 17 Jahren wurde Gertrud Schickl am 14. Juni 1936 im Neu-Isenburger Heim des Jüdischen Frauenbundes aufgenommen. Sie blieb dort bis zum 23. Dezember desselben Jahres und kehrte danach nach Frankfurt zurück. Im März 1937 emigrierte die Familie nach Prag. Ohne Schul- und Ausbildungsabschluss konnte Gertrud dort nur als Dienstmädchen arbeiten. Bei einem Besuch in Preßburg (Bratislava/ Slowakei) lernte sie Hugo Gross kennen. Beide heirateten und zogen nach Sillein (Zilina/Slowakei).
Am 3. Juli 1942 wurde Gertrud Gross in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo sich ihre Spur verliert. Gertruds Eltern überlebten die Shoah.
Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden; Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945